Ergebnispräsentation
Winsens Jugend stellt Forderungen
Am Dienstag den 23. November war es endlich soweit: der rotierende Jugendrat der Stadt Winsen hat erste Ergebnisse der bisherigen Arbeit präsentiert. Geladen waren alle interessierten Winsener*innen, in erster Linie aber natürlich die Jugend, sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung. Dem Ruf gefolgt sind insgesamt knapp 140 Personen, ca. 50 davon sind Schüler aus der Zielgruppe der 12 – 19jährigen.
Die Veranstaltung in der Stadthalle wurde moderiert von Julia Meinel und Ulrike Tschirner aus der Stadtverwaltung, Ralf Macke und Ilka Papic vom Egon’s Jugendzentrum, sowie Elisa König und Timon Appl, die beide momentan ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Stadt Winsen machen. Dieses Team hatte bereits die Workshops mit den 100 Weisen begleitet, die nach den Sommerferien stattgefunden haben. 100 zufällig aus dem Melderegister gezogene Jugendliche hatten hier die Möglichkeit, Ihre Sicht auf die Lebensbedingungen von jungen Menschen in Winsen anzubringen. Die hierbei entstandene Sammlung von Kritik und Lob für den Ist-Zustand wird in den nun folgenden 1,5 Stunden genauso Thema, wie Ideen und Vorschläge, die in Zukunft möglichst umgesetzt werden sollen, wenn Politik und Verwaltung der Jugend folgt.
Nach einem kurzen Grußwort von Bürgermeister André Wiese und einer einleitenden Vorstellung des grundlegenden Konzepts des rotierenden Jugendrats durch Ulrike Tschirner, kommt die Jugend zu Wort. Es geht unter anderem um Lieblingsorte und Gruselorte, wobei bei letzteren eindeutig der Bahnhof am häufigsten genannt wurde. Vielen fehlt es an attraktiven Freizeitangeboten, guten und günstigen Nahverkehrsverbindungen, sowie verkehrssicheren Schulwegen. Es wird jedoch nicht nur gemeckert und gefordert, auch die positiven Dinge werden benannt: Lieblingsorte sind für viele der Skaterpark und die vielfältigen Grünanlagen in der Stadt, sowie andere Naherholungsziele in der Umgebung. Auch das Jugendzentrum Egon’s wird sehr positiv bewertet. Insgesamt fehle es aber an legalen und sicheren Treffpunkten in der Stadt.
Bürgermeister André Wiese blickt optimistisch auf den weiteren Verlauf des auf 2 Jahre angelegten Modellprojekts: „Alle Parteien haben die Einrichtung eines Jugendrats befürwortet und signalisieren, dass sie die Anliegen sehr ernst nehmen und in der Zukunft mehr mit der Jugend in Austausch gehen möchten. Demokratie funktioniert nicht nur alleine durch Zugucken!“
Die gesamte Veranstaltung ist sehr kurzweilig und professionell organisiert. Kleine Einspieler und aufwendig produzierte Kurzfilme unterbrechen die Redebeiträge, einige Passagen werden durch kleine Showeinlagen von vereinzelten Jugendlichen eingeleitet und das Hygienekonzept überzeugt angesichts der sich aktuell zuspitzenden Corona-Lage ebenfalls. Zutritt war begrenzt auf 2G, abgesehen von den Schülern, die aber ja aktuell permanent getestet werden, die Sitzplätze sind im Schachbrettmuster angeordnet und es wird alle halbe Stunde einmal durchgelüftet.
Am Ende gibt es noch einen Ausblick auf die nun folgenden Phasen des Projekts JuRa. Anhand der Schwerpunkte, die sich aus der Themensammlung der 100 Weisen ergeben haben, wird nun ein Themenfahrplan erarbeitet.
„In den kommenden Monaten beginnt die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung.“ berichtet Julia Meinel, Leitung des Familienbüros. „Das charmante an dem Konzept des rotierenden Jugendrats ist, dass ab jetzt alle Jugendlichen die Möglichkeit haben, sich zu beteiligen und an Inhalten weiterzuarbeiten, die ihnen besonders wichtig sind und die sie gerne weiter vorantreiben möchten.“